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PIV Ist hier zuhause
Anmeldedatum: 17.09.2004 Beiträge: 3928
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Kimura Engagiertes Mitglied
Anmeldedatum: 03.06.2008 Beiträge: 278
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Beitrags-Nr.: 158235 | Verfasst am: 01.09.2008 - 15:18 Titel: |
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Etwas Augenwischerei die Aufmachung des Artikels. Fakt ist, dass die Deutschen
im Grossen und Ganzen absolut verhasst waren. Auch der Umgang mit den
Deutschen Besatzern war mit Vorsicht zu geniessen und Frauen, die sich mit
D-Soldaten einliessen, wurden denunziert und hatten ein nicht einfaches Leben
in der Gesellschaft. IIRC wurden, nachdem die Allierten anrückten x10'000 Frauen
denunziert, geschoren und viele öffentlich totgeschlagen. Den Nachkommen dieser
Mischung erging es nach dem Krieg auch nicht besonders, diese mussten ein Leben
als Geächtete leben, sobald ihr Urspruch öffentlich war oder bekannt wurde. |
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Hoover Ist hier zuhause
Anmeldedatum: 09.05.2004 Beiträge: 7889 Wohnort: Verden (Aller)
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Beitrags-Nr.: 158237 | Verfasst am: 01.09.2008 - 15:32 Titel: |
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Sicher haben viele "kollaboriert". was war denn 1945 in Deutschland?
Da war es auch Gang und Gäbe, dass sich deutsche Mädel und Frauen sich einen Briten oder Ami suchten, auch wenn der eigene mann noch in Russland saß?
Für mich etwas ganz normales, es kam überall vor. |
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PIV Ist hier zuhause
Anmeldedatum: 17.09.2004 Beiträge: 3928
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Beitrags-Nr.: 158241 | Verfasst am: 01.09.2008 - 16:55 Titel: |
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Naja, Kimura, ich hatte zwar den Link ohne jede beabsichtigte Wertung mehr zur Info eingestellt und eher als kleinen ironischen Blick auf die "heldenhafte" Nachkriegsgeschichte unseres Nachbarn gemeint, nach der praktisch alle Franzosen ganz mutige Widerständler waren und das böse K-Wort nur ungern fällt. Und 10.000de franz. Frauen sind dabei ja nur eine "kleine" Episode im Ganzen System Kollaboration, in dem sich viele Franzosen sehr gut eingerichtet haben.
Fakt ist, dass die Deutschen im Grossen und Ganzen absolut verhasst waren.
Aber so wie Du schreibst war es nun auch wieder nicht. Und man muß sicher auch eine zeitliche Abfolge beachten.
Der franz. Historiker Masson schreibt in "Die dt. Armee":
Militärs und Bevölkerung der Franzosen haben auch die korrekte Haltung der jungen Wehrmachtsangehörigen dem besiegten und besetzten Feind gegenüber gelobt.
Gemeint war damit das Verhalten und Auftreten der dt. Soldaten nach dem Westfeldzug. Das sich das Verhältnis zwischen Deutschen und der franz. Bevölkerung im weiteren Verlauf des Krieges allg. änderte steht außer Frage und hing auch mit der von allen Seiten verursachten Verschärfung und Verrohung der Kriegssitten und vor allem wirtschaftl. Aspekten zusammen und damit mit vielen Dingen, die nicht mit der WH und ihrem Verhalten und Auftreten zu tun haben. Wirtschaftsorganisationen, SS, SD, Gestapo und andere Organisationen haben wohl eher die Scherben im Verhältnis verursacht, als der dt. Soldat.
Es muß also trotz allem das Auftreten speziell der WH insg. als disziplinierte und geordnete Truppe Eindruck hinterlassen haben.
Der renommierte britische Militärhistoriker Basil Liddell Hart (1895-1970) schrieb dazu in seinen 1966 auf deutsch erschienenen „Lebenserinnerungen“:
„Reiste man nach dem Krieg durch die befreiten Länder, so hörte man allenthalben das Lob der deutschen Soldaten und nur zu oft wenig freundliche Betrachtungen über das Verhalten der Befreiertruppen.“
Schon am 25. September 1951 hatte er in „The Times“ festgehalten:
„Bei einem Besuch der Länder Westeuropas, bei einer Befragung bezüglich ihrer Erfahrungen unter der deutschen Okkupation wird einem immer wieder gesagt, daß das Naziregime hassenswert, aber die deutsche Armee äußerst korrekt in ihrem Verhalten war. Es ist in der Tat beunruhigend festzustellen, wie im allgemeinen nachteilig das persönliche Verhalten vieler Mitglieder der Befreiungsarmee mit dem der deutschen Soldaten verglichen wird.“ |
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Kimura Engagiertes Mitglied
Anmeldedatum: 03.06.2008 Beiträge: 278
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Beitrags-Nr.: 158250 | Verfasst am: 01.09.2008 - 19:50 Titel: |
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Es mag stimmen, dass sich das Gros der Wehrmachtangehörigen korrekt verhalten haben. Aber trotzdem steigerte der Einmarsch der Wehrmacht in F wohl kaum das Ansehen der Deutschen in Frankreich und ist wohl die grösste Schande für "la grande nation". Das Auflisten einzelner Historiker, die zu Gunsten der Deutschen Sache aussagen, ist wohl kaum die Meinung der meisten Franzosen. Welche Zahlen zu Umfragenwerten können diese Historiker denn präsentieren? Zur Zeit der deutschen Besatzung hatten Wörter wie "les Schleuhs oder sale boche" Hochkonjuktur und sind sicher nicht sehr schmeichelhaft.
(Mein Stiefgrossvater behauptete auch bis zum Schluss, dass die Kreter geweint hätten als die Deutschen abrückten!" 
Zuletzt bearbeitet von Kimura am 01.09.2008 - 20:05, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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PIV Ist hier zuhause
Anmeldedatum: 17.09.2004 Beiträge: 3928
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Beitrags-Nr.: 158253 | Verfasst am: 01.09.2008 - 20:01 Titel: |
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Es ist doch keine Frage, Kimura, es gab solche und solche. Unter den Besatzern und unter der Zivilbevölkerung. Und es haben ganz sicher nicht nur Franzosen/innen, Skandinavier/innen oder Kreter geweint, als die Deutschen abzogen. Oder sind mit den Deutschen gleich ganz aus ihrer Heimat weg, wie im Osten.
Man sollte also in beide Richtungen nicht verallgemeinern. Das wollte ich eigentlich damit nur sagen.
Und im übrigen sind mir zu dem Thema durchaus Aussagen nichtdeutscher Zeitgenossen oder Historiker lieber als von Deutschen. Zumal z. B. Basil Liddell Hart mir nicht als ausgesprochener Deutschlandfreund bekannt ist.
Und da kommt es sicher nicht auf die Anzahl der Historiker an, sondern auf die Aussage derselben und das Ausmaß der Aussage. Und die ist bei Liddel Hard ja nun mehr als deutlich und umfassend. Nicht zugunsten der Deutschen oder der Nazis an sich, sondern speziell bzgl. der Soldaten der WH. Und wie festzustellen, ist das nicht seine Aussage, sondern sein Resümee auf Berichte der ehemals besetzten Bevölkerung.
Aber auch das nur am Rande. Ich wollte das Thema auch nicht weiter vertiefen. |
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Andre Erfahrenes Mitglied
Anmeldedatum: 05.11.2006 Beiträge: 598 Wohnort: Lüneburg
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Beitrags-Nr.: 158262 | Verfasst am: 01.09.2008 - 22:48 Titel: |
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Guten Abend!
Nach meinen Informationen sind große Teile des Atlantikwalls von einheimischen (hier französischen) Unternehmen gebaut worden. Diese wurden dafür entsprechend bezahlt.
die Firmen sollen nicht gezwungen worden sein, es soll sogar Ausschreibungen gegeben haben. Es war eine legitime Einnahmequelle für franzöische Bauunternehmen.
Die gesamte Situatuion der Franzosen war sehr verworren und eigentlich entmutigend. 1870/71 von den Deutschen besiegt, 1914-1918 fast besiegt und 1940 wieder besiegt. Zu allem Überfluß griffen die Engländer dann auch noch den französischen Kolonialbesitz an. Unsere französischen Nachbarn lagen zeitweise ziemlich am Boden.
Die harte Vorgehensweise gegen die Helfer und Unterstützer der Deutschen bei Kriegsende war eigentlich eine Verzweiflungstat.
Gruß
Andre |
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Jan-Hendrik Moderator

Anmeldedatum: 04.04.2004 Beiträge: 23811 Wohnort: Hohnhorst
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Beitrags-Nr.: 158284 | Verfasst am: 02.09.2008 - 06:43 Titel: |
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Zitat: | Diese wurden dafür entsprechend bezahlt. |
Wie wir bereits in anderen Threads zu dieser Thematk feststellen konnten war die Wehrmacht, ganz entgegen den bekannten Klischhees, in Sachen Rechnungswesen und vor allem auch in Sachen Rechnungen bezahlen überaus penibel. Auch in den Quartieren der dt. Einheiten in Frk. wurde anscheinend für Unterkunft und alles weitere penibelst Rechnung geführt und auch bezahlt
Jan-Hendrik
Zuletzt bearbeitet von Jan-Hendrik am 02.09.2008 - 09:40, insgesamt einmal bearbeitet |
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Fred Ist hier zuhause
Anmeldedatum: 09.10.2005 Beiträge: 2683
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Beitrags-Nr.: 158307 | Verfasst am: 02.09.2008 - 09:32 Titel: |
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Völlig korrekt und belegbar.
Fred |
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Jan-Hendrik Moderator

Anmeldedatum: 04.04.2004 Beiträge: 23811 Wohnort: Hohnhorst
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Beitrags-Nr.: 158310 | Verfasst am: 02.09.2008 - 09:43 Titel: |
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Was allerdings auch diametral konträr zur These eines gewissen Götz Alys ("Hitlers Volksstaat") steht, der behauptete, das die Stationierung von dt. Einheiten in Frankreich zur Neuaufstellung/ Wiederauffrischung lediglich Teil des Systems zur Ausbeutung de besetzten Frankreichs war
Das war dann allerdings auch der Punkt, wo ich vor lauter Lachen aufhörte dieses Buch zu lesen...und es in die Bibliothek zurückbrachte
Jan-Hendrik |
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sturmgeschütz gesperrter Account
Anmeldedatum: 06.07.2007 Beiträge: 169 Wohnort: NRW
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Beitrags-Nr.: 158381 | Verfasst am: 02.09.2008 - 19:13 Titel: |
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Na ja,
es ist eine wenig bekannte Tatsache, dass die deutschen Soldaten in Frankreich in "Besatzungsmark" bezahlt wurden, die im günstigen Kurs zum Franc stand. Dadurch konnten die deutschen Soldaten vieles sehr preiswert kaufen. Die französische Bevölkerung dürfte einige Zeit gebraucht haben, bis sie diese raffinierte Form der Ausplünderung bemerkte.
Gruß
Sturmgeschütz |
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Fred Ist hier zuhause
Anmeldedatum: 09.10.2005 Beiträge: 2683
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Beitrags-Nr.: 158383 | Verfasst am: 02.09.2008 - 19:28 Titel: |
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Trotzdem wurde dies streng reguliert und der Soldat mit kleinem Sold dürfte davon wohl weniger provitiert haben.
Es durften nur bis zu 50,- RM aus dem Reichsgebiet nach Frankreich eingeführt werden auch war die Einfuhr von deutschen Briefmarken (als Zahlungsmittel) nicht erlaubt und wurde nach dem Devisengesetz geahndet.
Und wenn ich mich nicht irre wurde der Sold in Landeswährung ausgezahlt.
Fred |
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Mr. X Interessiertes Mitglied
Anmeldedatum: 22.06.2008 Beiträge: 144
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Beitrags-Nr.: 158399 | Verfasst am: 02.09.2008 - 22:19 Titel: |
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Einer meiner beiden Großväter war 1942 bei der Besetzung Rest-Frankreichs mit dabei. Zwei Dinge berichtet er von dort immer wieder:
1. Um den Eindruck einer starken Besatzungsmacht zu vermitteln, wurden die motorisierten Kolonnen stundenlang um die Blocks und durch die Landschaft geschickt.
2. Des weiteren berichtet er von einer dermaßen schlechten Verpflegung, daß regelrecht gehungert wurde. In ihrer Verzweiflung hätten sie dann Kartoffelsäcke aus einem Depot gestohlen, aus dem gefangene Algerier verköstigt wurden. Die ganze Geschichte sei wohl recht heikel gewesen, weil immer wieder gewarnt worden sei, auf Diebstahl und Plünderung stünde die Todesstrafe. |
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Jan-Hendrik Moderator

Anmeldedatum: 04.04.2004 Beiträge: 23811 Wohnort: Hohnhorst
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Beitrags-Nr.: 174882 | Verfasst am: 21.08.2009 - 16:08 Titel: |
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Aus der
Besonderen Verordnung über die Versorgung Nr.37 der SS-Panzer-Division 'Hohenstaufen' v. 24.11.1943:
http://i30.tinypic.com/246th77.jpg
Jan-Hendrik |
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Jan-Hendrik Moderator

Anmeldedatum: 04.04.2004 Beiträge: 23811 Wohnort: Hohnhorst
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